Kampieren mit dem Motorrad
Wir kampieren schon jahrelang mit dem Motorrad, und da wir immer wieder neue Dinge entdecken, geben wir euch hier einige Tipps.
Stühlchen
Wenn man mit dem Motorrad kampieren möchte, ist nicht viel Platz für Gepäck übrig. Große Stühle kann man wirklich auf dem Motorrad nicht mitnehmen, du kannst wohl auf einem Plaid auf dem Boden sitzen, aber wenn du einige Wochen unterwegs bist, kann das auf die Dauer unangenehm werden. Wir haben Stühle von Tatteljee gekauft (sieh das nebenstehende Bild), diese sind klein und kompakt und man kann prima darauf sitzen! Der Vorteil ist, dass man eine Rückenlehne hat, und darum sitzt man darauf wie auf einem echten Stuhl. Nachteil: Er ist leider nicht billig.
Kochen
Zum Kochen haben wir einen Gasbrenner von Camping-gaz gekauft, Typ Twister 270. Vorteil von diesem System: Du kannst den kleinen Gastank loskoppeln, und wieder neu montieren. Das vereinfacht das Einpacken. In Süd-Westeuropa sind diese kleinen Gastanks überall erhältlich. Wenn Du allerdings Richtung Skandinavien fährst, ist es ratsam, einen Benzinbrenner mitzunehmen.
Gepäck
Während der Fahrt verpacken wir die losen Teile (Schlafsäcke, Plaid usw.) in Gepäckrollen, die wind-und wasserfest sind. Ideal! Diese binden wir mit einem Spannband ans Motorrad. Auf dem Campingplatz benutzen wir diese Rollen wieder zur Aufbewahrung unserer Sachen.
Schlafen
Wir nehmen immer ein Velours-Luftbett mit. Es nimmt wohl was Platz in Beschlag, aber man kann prima darauf schlafen. Das Luftbett kann aufgerollt mit in den Gepäcksack. Mit unserer kleinen Luftpumpe von 12 V ist das Luftbett im Nu aufgeblasen. Auf vielen Campingplätzen steht aber auch ein Luftkompressor zur Verfügung.
Zelt
Wenn du mit dem Motorrad kampieren möchtest, musst du ein Zelt haben. Welches das ist, musst du selbst entscheiden. Unser erstes Zelt war ein kleines 2-Personenzelt, gut genug bei schönem Wetter, aber mit einer Woche Regen ist der Spaß schnell vorbei. Folglich haben wir nun ein großes 4-Personenzelt, in dem wir mehr Platz haben. Viele Menschen waren überrascht, dass wir das auf dem Motorrad mitbekommen haben. Aber wir haben gemerkt, dass das Gewicht mehr zählt, als das Volumen vom Zelt. Aus diesem Grund ist das Zelt auch aus Nylon, und wir nehmen nicht mehr Zeltstöcke/Heringe mit, als unbedingt nötig. Auch einen Hammer zum Aufsetzen nehmen wir nicht mit, denn den kannst du sicher von deinem Nachbarn auf dem Zeltplatz ausleihen.
Essen
Da wir ja keinen Kühlschrank haben, kaufen wir beinahe jeden Tag Lebensmittel ein. Für den Fall, dass man mal abends spät ankommt und alles geschlossen ist, nehmen wir aber immer 2 Päckchen Astronautenkost mit. Dann hat man wenigstens eine warme Mahlzeit.
Sprechfunkgerät
Früher haben wir miteinander kommuniziert mit einem Sprechfunkgeräts. Wir haben ein Mikrofon und einen Lautsprecher in den Helm geklebt. Für den Preis ist die Qualität ziemlich gut! Das Mikrofon und der Lautsprecher müssen aber gut im Helm positioniert sein, sodass du den anderen gut verstehen kannst. Das Portophon hat 4 Penlight Batterien, die erst nach einigen Tagen ausgewechselt werden müssen. Sollten sie unterwegs leer laufen, kannst du sie bei jeder Tankstelle kaufen.
Heutzutage haben wir einen Helm mit integriertem Bluetooth-Kommunikationsset von Sena. Ein großer Vorteil von Sena ist, dass es sich sehr leicht mit anderen kombinieren lässt, die ebenfalls Sena haben. Das Koppeln ist eine Sache, die App zu öffnen, den QR-Code zu scannen und fertig.
Licht
Um abends etwas Licht zu haben, haben wir eine Taschenlampe und eine Lampe zum Aufhängen im Zelt, beide auf 12 V Batterien und wiederaufladbar.
Mit dem Motorrad wild kampieren
Wenn du mit dem Motorrad kampieren möchtest, muss das natürlich nicht immer auf einem Motorradcampingplatz sein. In einigen Ländern (Norwegen/Schweden) kann man auch wild kampieren. In der Übersicht findest du alle Inns und Outs darüber.
Entfernungen / Kilometer pro Tag
Wie viele Kilometer du pro Tag fahren kannst, ist sehr von den Straßen abhängig. Wenn du nur auf der Autobahn fährst, kannst du pro Tag sicher 800 km zurücklegen.
Wenn du aber mitten durch die Alpen fährst und ab und zu auch noch über einen Pass, sind 150 km-200 km mehr als genug. Ganz sicher, wenn du unterwegs auch noch anhalten und von den schönen Aussichten genießen willst.
Auch spielt die Zeit, die du auf dem Motorrad sitzen willst, eine große Rolle. Persönlich finde ich 8 Stunden am Tag auf dem Motor genug, ganz sicher im Urlaub. Anderen Motorradfahrern macht es dagegen nichts aus, 15 Stunden am Tag ununterbrochen zu fahren.
Don't forget Checklist Gepäck:
- Ducktape und Tyre-Wraps, sind immer nützlich!!!
- Reserve Spannband
- Ein Liter Öl für das Motorrad
- Reserve Lampen-Set, Verbandskasten (in einigen Ländern Pflicht)
- Vignette (Nur in der Schweiz oder in Österreich auf der Autobahn notwendig)
Hast du noch mehr Ideen/Tipps? Wir hören es gerne!